Kunst im Kardinal König Haus
a3204Das Kardinal König Haus bietet seit vielen Jahren Raum für Kunst. Das historische Ambiente bietet dabei oft einen spannenden Kontrast zu moderner Kunst und Installationen. Die Exponate, die aus der Sammlung der Jesuiten sowie einer Privatsammlung stammen, werden von P. Gustav Schörghofer SJ ausgewählt und verwaltet.
Lesen Sie hier Allgemeines zur Kunst im Kardinal König Haus, im Gewächshaus und in der Kapelle sowie über die Sonderausstellungen. Immer wieder werfen wir einen genaueren Blick auf einzelne Kunstwerke und Installationen – aus künstlerischer, inhaltlicher oder sprititueller Perspektive.
Die Kunstwerke
Die tätige Sorge um das Wohl anderer Menschen ist von Anfang an Ausdruck des christlichen Glaubens gewesen. Dem Sozialen im Sinn dieser tätigen Sorge sind viele Veranstaltungen und Kurse im Kardinal König Haus gewidmet. Im ganzen Haus verteilt finden sich auch Kunstwerke. Sie stammen zum Teil aus der Sammlung der Jesuiten, zum Teil aus einer Privatsammlung.
Soziales und Kunst sind untrennbar miteinander verbunden. Kunst vermag die Welt zu verbessern. Doch während die tätige Sorge um andere eine Veränderung der Welt erstrebt und so zum Besseren führt, wird die Kunst die Welt nicht verändern. Sie vermag etwas anderes. Sie kann inmitten des Bestehenden die Sinne für die Wahrnehmung des Besseren öffnen. Im Kunstwerk wird zeichenhaft die Wirklichkeit des Möglichen dargestellt. Durch die Kraft der Poesie zeigt das Kunstwerk im Unscheinbaren das Wunderbare, im Kleinen das Mächtige, im Verachteten das Bezaubernde, im Aussichtslosen den Anbruch des Neuen.
Die Weisheit des Glaubens ermöglicht es, mitten in der Welt eine bessere Welt zu erkennen und die Sehnsucht nach dieser Welt wach zu halten. Darin sind sich der Glaube und die Kunst verwandt. Beide eröffnen hier in dieser Welt Orte der Erfüllung.
Die tätige Hilfe will verändern, kommt aber mit allem Verändern nie an ein Ende. Sie braucht daher die Erfahrung von Erfüllung. Es muss Orte geben, an denen das Ankommen erfahren werden kann (das in Joh 12, 1-8 beschriebene Ereignis, die Salbung Jesu durch Maria in Betanien, ist so ein Ort). Wir brauchen die Kunst, damit sie uns den Blick, die Ohren, das Gespür offen hält für die Möglichkeit des Besseren, für die reale Gegenwart dieser Möglichkeit. Die Kirche hat das immer gewusst, bis in unsere Zeit. Heute muss sie es neu lernen.
Ohne die tätige Zuwendung zum Anderen gibt es keinen Glauben. Doch ohne die Erfahrung von Erfüllung erlahmt die tätige Zuwendung. Kunst, Soziales und Glauben sind aufeinander angewiesen. Alle drei bezeugen sie, dass es bereits in dieser Welt das Aufleuchten des Unerhörten gibt, die oft nur angedeutete Erfahrung einer Erfüllung, die letztlich über unsere begrenzte Existenz hinaus erhofft wird.
Gustav Schörghofer SJ